Interview: ADHD-Auslöser und Tipps

Ein Gespräch mit Orthomolekulartherapeutin, Ingrid Kriek

Ingrid KriekÜber Ingrid Kriek

-    Orthomolekulartherapeutin

-    Begleitet vor allem Erwachsene mit ADHD, ADD, auch HSP und Burnout.

-    Praxis: ADHD Anders

Interview:

Ingrid, warum liegt Ihnen so viel daran, Menschen mit ADHD zu helfen?

Bis vor 4 Jahren war mir eigentlich nicht bewusst, dass ich selbst an ADHD leide. Ich hatte bereits längere Zeit eine Praxis und zu einem bestimmten Zeitpunkt absolvierte ich eine Fortbildung über das Gehirn und ADHD. Ich bekam dort so viele Informationen, von denen ich dachte: hier geht es wirklich um mich. Es war so erkennbar. Als ich nach Hause ging, wusste ich beinahe sicher, dass ich ADHD hatte. Ich habe mich später noch testen lassen und es stimmte tatsächlich.

Mir wurde vieles deutlich und viele Puzzleteile fielen auf ihren Platz. Aber es fiel mir auch auf, wie wenig man über ADHD weiß, sicher bei Frauen.

Ich habe in meiner Praxis bereits viel mit Frauen gearbeitet und erzählte ihnen auch, dass ich an ADHD leide. Viele Kunden erkannten sich in meiner Geschichte, und somit bin ich von Frauen mit hormonellen Problemen und Bauchproblemen rasch auf Frauen mit ADHD umgestiegen.

Wie war es für Sie selbst, die Diagnose ADHD zu bekommen?

Mir selbst hat es wirklich die Augen geöffnet. Ich begriff auf einmal, wie mein Leben gelaufen war, in ziemlichem Chaos und mit Höhen und Tiefen. Ich konnte diese Dinge plötzlich einstufen. Ich habe zufällig gestern noch mit einem Kunden von mir darüber gesprochen: wie fühlen Sie sich jetzt damit? Und er sagte: ich habe viel mehr Verständnis für mich selbst bekommen, und viel mehr Ruhe. Und das habe ich auch. Der Zeitpunkt, zu dem man eine Diagnose bekommt, kann durchaus eine Erleichterung sein. Es ist ein großer Unterschied, ob man seine Diagnose in höherem Alter bekommt oder als Kind.

Was ist ADHD eigentlich?Was ist ADHD eigentlich?

  • HSP: hochsensitiv/hochsensibel
  • ADHD: sehr hektisch, sowohl im Kopf als auch nach außen hin
  • ADD: ADHD, aber dann ohne die äußere Hektik

Für mich sind ADHD, ADD, HSP und selbst bestimmte Formen von Autismus alle ähnlich. Ich sehe diese Menschen als Menschen mit einem sehr sensiblen Gehirn.

Es hängt alles mit einem sensiblen Gehirn zusammen, und bestimmte Auslöser können dies verschlimmern. Bestimmte Auslöser aus der Jugend oder selbst aus der Schwangerschaft seiner eigenen Mutter können dafür sorgen, dass sich ADHD mehr oder minder äußert. Das finde ich sehr faszinierend.

Es gibt viele verschiedene Abstufungen von ADHD, ADD, HSP und Autismus. Meiner bescheidenen Meinung nach spielt es eine Rolle, wenn man als Kind sehr viele unsichere Dinge erlebt hat oder sich unsicher gefühlt hat. Das kann auch daher kommen, weil man beispielsweise aufgrund seines ADHDs außerhalb einer Gruppe gestellt wird. Und je öfter diese Dinge passieren, desto aufgeregter ist das sensible Gehirn. Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien, hormonelle Probleme oder Darmprobleme können ein Auslöser sein, um ADHD zu verschlechtern. 

Es gibt wohl bestimmte Gene in der DNA und jeder Mensch mit ADHD oder Autismus hat etwas mit diesen Genen, aber dieser Zusammenhang ist nicht so stark. Menschen sagen: es ist angeboren, aber das muss wirklich noch intensiver untersucht werden.

Wenn man nur sagt, dass es angeboren ist, denke ich, dass man sehr schnell nur mehr eine Möglichkeit sieht: Medikamente. Obwohl es noch andere Auslöser gibt, wie beispielsweise den Darm und Allergien und Hormone, die man behandeln kann, um die Medikamente in erster Linie zu vermeiden, auch bei Kindern. 

Kommt ADHD häufig vor?

Welchen Einfluss hat ADHD auf das Leben von Menschen?20.000 Diagnosen pro Jahr in den Niederlanden bei Erwachsenen, und dann natürlich auch noch jede Menge bei Kindern. Das sind also ziemlich viele Menschen, und es ist ein "gutes Geschäft". Es gibt ganze GGZ-Einrichtungen in den Niederlanden, die sich ausschließlich darauf konzentrieren, die Diagnose täglich stellen und die Tag für Tag genügend Arbeit haben.

Welchen Einfluss hat ADHD auf das Leben von Menschen?

Wenn man es als Kind bekommt, ist das vielleicht schon prägend, weil es ein Etikett ist.

Beispielsweise HSP finden Eltern interessant, "es ist eine alte Seele", "es ist ein sehr sensibles Kind". Bei ADHD geraten sie in Panik: Was müssen wir dagegen tun? Am Ende läuft es in der Schule schief oder gerät er an Drogen! Das finde ich schlimm für diese Kinder, weil sie so einen Stempel bekommen.

Andererseits ist es auch seltsam, wenn man es nicht weiß, dass man ADHD hat, denn dann denkt man sich sein ganzes Leben: wohin gehöre ich eigentlich? Wie so geht mein Leben auf und ab und plätschert nicht so friedlich dahin wie bei allen anderen Menschen? Dann fühlt man sich anders. Also ich weiß nicht genau, was ein solcher Stempel zu einem so frühen Zeitpunkt bewirkt, ob das gut oder schlecht ist.

Hat ADHD auch positive Seiten?

Das finde ich ganz sicher, ich bin eigentlich selbst begeistert davon. Ich versuche auch immer, diese Begeisterung an meine Kunden weiterzugeben und sie einsehen zu lassen, welche enormen Kapazitäten sie haben. Man sieht die Welt ein bisschen anders und so kann man auch Probleme aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Man schaut gleichermaßen dreidimensional, nicht nur geradeaus - mit Scheuklappen. Mehr kreativ und intuitiv. Lernbegierde, Neugier auf neue Dinge. Ich glaube, dass viele positive Eigenschaften damit verbunden sind. Das könnte mehr beleuchtet werden.

Dazu muss ich jedoch eine Randbemerkung in Bezug auf Auslöser machen: hat man beispielsweise viel Stress und Unsicherheit, sieht es nicht so gut aus. Das sorgt dafür, dass die scharfen Kanten an der Oberfläche bleiben. Faktoren, die einen negativen Einfluss haben können, sind beispielsweise Geldprobleme. Weil man von Job zu Job läuft, und nirgendwo wirklich an seinem Platz ist. Oder Menschen sind geschieden, haben mehrere Beziehungen hinter sich und manchmal sogar destruktive Beziehungen. Wenn diese Unruhe bleibt, werden die ADHD-Beschwerden ausgelöst. Man schläft dann auch schlecht, leidet an Stress im Bauch. Also ist es eine Art Teufelskreis, in dem man hängenbleibt.

Ich hatte selbst das Glück, zu einem bestimmten Zeitpunkt in ruhigere Gewässer zu gelangen und eine sichere Umgebung zu finden. Das hat mir geholfen. Aber es hat wenig gefehlt, oder ich würde noch immer von Job zu Job hüpfen, wie ein Huhn ohne Kopf.

Gibt es Alternativen für ADHD-Medikamente?

Gibt es Alternativen für ADHD-Medikamente?

Ich bin sicher nicht gegen Medikamente, obwohl ich sehen, dass sie bei einigen schlechte Reaktionen verursachen, wie Herzklopfen oder Schlafprobleme. Bei einigen Menschen nützen sie sehr viel. So sehe ich in meiner Praxis Frauen, die Medikamente nehmen, wenn sie beispielsweise eine Präsentation vor einem großen Saal geben müssen, um den Fokus halten zu können. Auch bei jüngeren Menschen, die bei Prüfungen unter Druck stehen, begreife ich, wenn sie Medikamente nehmen.

Aber langfristig muss man nach einer bestimmten Lebensweise suchen, mit der man keine Medikamente mehr benötigt. Denn es wird doch schnell etwas vorgeschrieben. Wenn man die Diagnose bekommt, kann man am selben Abend noch mit den Medikamenten beginnen. Dann wird auch erklärt, dass dies die einzige Lösung ist, und es scheint eine "Universallösung für alle" zu sein, aber das ist nicht der Fall.

Ich habe Menschen in meiner Praxis, die zu mir gekommen sind, weil sie schlechte Erfahrungen mit den Medikamenten hatten und etwas anderes versuchen wollten.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ernährung und ADHD?

Absolut. Als Reaktion auf Ernährung passiert sehr viel im Gehirn. Zahlreiche Stoffe im Gehirn sind damit beschäftigt, Ihnen Energie zu verleihen und zu Sie zu dem zu machen, der Sie sind, wie Sie sich äußern, wie Sie sich fühlen ... Es ist geradezu ein ganzes Universum in Ihrem Gehirn. Und so wenig, wie wir das Universum vollständig begreifen, ist es auch bei unserem Gehirn der Fall.

Die Stoffe, die Ihr Gehirn benötigt, werden durch Nährstoffe gespeist. Diese muss Ihr Körper aus Ihrer Ernährung holen.

Wichtige Stoffe sind Neurotransmitter:

  • Dopamin ist bei den meisten ADHD-Patienten wohlbekannt, weil die Medikamente Dopamin enthalten.
  • Serotonin befindet sich häufig in Antidepressiva, die ebenfalls gelegentlich bei ADHD-Beschwerden eingesetzt werden.
  • GABA ist ein beruhigender Stoff.

Die Neurotransmitter sind wichtig in Ihrem Gehirn, und Ihre Ernährung hat einen Einfluss darauf. Eiweiß hat beispielsweise viel Einfluss auf die Neurotransmitter.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ernährung und ADHD?

Ein giftiger Stoff heißt "Exorphin" und man kann ihn mit Morphium vergleichen, das man im Krankenhaus bekommen kann. Davon wird man träge und benommen, es ist ein Schmerzmittel. Exorphine sind gleichermaßen damit verwandt. Exorphine findet man in Gluten, d.h. in Brot und Pasta. Auch in Kuhmilch, Käse und Sojaprodukten sind sie enthalten. Das heißt nicht, dass jeder Mensch empfindlich darauf reagiert, aber wir mit unserem sensiblen Gehirn sind wohl sehr empfindlich. Also müssen Sie dafür sorgen, dass Sie diese Stoffe in Ihrer Ernährung meiden oder untersuchen lassen, ob Sie wirklich so stark darauf reagieren.

In meiner Praxis setze ich keine Universallösungen ein. Alle Menschen sind anders, und ich sehe auch Unterschiede in der Sensibilität gegenüber Gluten und Kuhmilch. 

Um das Gehirn elastisch zu halten, sind Öle sehr wichtig. Damit meine ich vor allem Omega 3-Öle, und die findet man vor allem in fettem Fisch. Also ist dieser ein sehr wichtiger Bestandteil der Ernährung. Es gibt somit einige Dinge, die man am besten weglässt, und darüber hinaus kann man viel an gutem, schönem Gemüse und gutem Fleisch oder Fisch hinzufügen. Und damit kommt man schon ganz schön weit. Auch Zucker vermeidet man am besten, aber das gilt für alle Menschen.

Warum ist Zucker so schlecht?

Zucker verleiht einen kurzen Energieboost, und dabei ist Dopamin sehr wichtig, denn das schwankt gemeinsam mit dem Zuckerspiegel. Wenn man als ADHD-Patient also rasch einen Mangel an Konzentration und Fokus aufweist, liegt das am Dopamin, da dieser Neurotransmitter dafür sorgt. Und wenn der Zuckerspiegel schwankt, weil man nur zuckerhaltige Nahrungsmittel zu sich nimmt, dann schwankt auch das Dopamin. Und dann merkt man seine ADHD-Beschwerden viel intensiver, weil dieser Blutzuckerspiegel so instabil ist. Menschen mit einem sensiblen Gehirn sind viel empfindlicher gegenüber Zucker, und leiden auch schneller an dieser nachträglichen Erschöpfung.

Welche Ernährung ist gut bei ADHD?

Am wichtigsten ist eine sehr abwechslungsreiche Ernährung, mit unter anderem: 

  • guten Ölen
  • fettem Fisch
  • Gutem, biologischem Fleisch von mit Gras gefütterten Tieren, wegen dem Eiweiß
  • B-Vitaminen (über Nahrungsergänzungsmittel), insbesondere für Vegetarier und Veganer.

Welche Nahrungsergänzungsmittel für Menschen mit ADHD?Welche Nahrungsergänzungsmittel für Menschen mit ADHD?

  • Es kann für Menschen mit ADHD eine Herausforderung sein, sich abwechslungsreich zu ernähren. Es empfiehlt sich deshalb, ein gutes Multivitaminpräparat zu nehmen.
  • Was ebenfalls in Kombination mit Medikamenten eingenommen werden kann, ist ein gutes Magnesium-Produkt. Und dann meine ich ein Magnesium, das so aufgebaut ist, dass es auch das Gehirn erreicht. Das ist oft ein etwas teureres Produkt.
  • Gutes Fischöl  st ebenfalls wichtig, wirklich gutes, das viel DHA enthält. Das kann man auf der Rückseite der Verpackung sehen.
  • Auch die Einnahme von B-Vitaminen finde ich sehr wichtig, auch für das Energieniveau. Denn wenn das Energieniveau niedrig ist, sind die ADHD-Beschwerden heftiger. 

Worauf müssen Menschen, die Medikamente nehmen, besonders achten?

Man sieht oft bei Erwachsenen mit ADHD, dass sie im Laufe der Zeit immer mehr Medikamente nehmen. Dann kommen Schlafmittel dazu und ab und zu Antidepressiva, man sieht einen Aufbau ausgehend von der ADHD-Medikation und ständig kommt etwas dazu. Manchmal auch Schmerzmittel. Dann muss man mit kräuterbasierten Nahrungsergänzungsmitteln sehr vorsichtig sein. 

Sobald etwas vom Multivitamin und von Vitamin B und dem Fischöl abweicht, würde ich mich zuerst in der Apotheke oder beim Arzt erkundigen. Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel können einander gegenseitig beeinträchtigen oder verstärkten. In einigen Fällen können Kräuterzusätze auch eine Alternative für Medikamente sein, aber dann muss man zuerst abbauen und wieder aufbauen. Das kann sich durchaus lohnen, aber unbedingt unter Begleitung.

Wie gehen Sie in Ihrer Praxis vor?

Wir sehen uns zuerst die Ernährung an: wie isst jemand? Das ist manchmal konfrontierend. Dann sieht man manchmal Menschen, die Veganer oder Vegetarier sind, und das klingt sehr gesund und sie essen auch viele gesunde Dingen, aber manchmal fehlen ihnen bestimmte Nährstoffe, wie beispielsweise Eiweiß. Wir nehmen dies zusammen unter die Lupe und sehen, was wir hinzufügen können. Wir lassen lediglich die Exorphone weg und folgen darüber hinaus einem positiven Ansatz: was fügen wir hinzu.

Es gibt auch sehr strenge Diäten und die können wohl helfen, aber das ist schwierig, sicher für Kinder. Das sind Diäten, bei denen man alles weglässt und dann langsam wieder hinzufügt.

Und sie bringen den aufgeblähten Bauch oder die Verstopfung nicht mit ADHD in Verbindung, obwohl dieser Zusammenhang sehr sicher besteht.

Wenn wir bestimmte Stoffe weglassen, können wir meistens bereits einen Unterschied merken. Viele meiner Kunden haben bereits seit ihrer Jugend Bauchschmerzen, sie sind es so gewöhnt, dass sie denken, dass es dazugehört. Und sie bringen den aufgeblähten Bauch oder die Verstopfung nicht mit ADHD in Verbindung, obwohl dieser Zusammenhang sehr sicher besteht. Neurotransmitter werden auch im Darm produziert (Gehirn-Darm-Achse). Ich schaue mir immer sofort den Darm an und setze dann bestimmte Maßnahmen, um den Darm zu verbessern. 

Menschen nehmen schnell ein Probiotikum, aber das hat keinen Sinn, wenn der Bauch komplett durcheinander ist. Die Umgebung im Darm muss stimmen, bevor sich die Probiotika niederlassen können, es muss dort ruhig sein und besser im Gleichgewicht.

Um den Darm ins Gleichgewicht zu bringen, gibt es bestimmte Therapien, wie beispielsweise die Fläschchen von Pro Symbioflor. Die kann man auch bei Kindern verwenden.

Candida kommt auch sehr oft vor, das sorgt für Müdigkeit und Gehirnnebel. Also muss die Candida weg.

Was ich mir auch oft ansehe, ist die Methylierung. Die hängt mit der Leber zusammen. Die Leber ist eigentlich der Mülleimer des Körpers, dort kommen viele Abfallstoffe zusammen, die auf verschiedene Weisen verarbeitet werden. Eine davon ist die Methylierung. Also müssen wir die Leber unter die Lupe nehmen, damit Schwermetalle einfacher abgeleitet werden können. Das hat auch einen erheblichen Einfluss auf das Energieniveau und auf ADHD, wenn man es gut in Angriff nimmt.

Wie kann man die Leber unterstützen? Ganz einfach dadurch, dass man mehr bitteres Gemüse und Obst isst. In der Bitterkeit liegt eine Art Schwefelverbindung, die naturgemäß eine etwas bessere Methylierung bewirkt. Beispielsweise Spargel, Grapefruit ... alle Lebensmittel mit etwas Bitterkeit sind hilfreich. Es gibt auch Nahrungsergänzungsmittel, die dabei helfen können. Manchmal beginne ich auch früher bei der Methylierung, damit die Menschen etwas mehr Energie bekommen, um mit ihrer Darmtherapie zu beginnen. ADHD kann langfristig nämlich sehr erschöpfend sein.

Gibt es bestimmte Tipps für den Lebensstil von Menschen mit ADHD?

Enorm wichtig, aber auch enorm schwierig für Menschen mit ADHD ist ein guter Schlaf

Enorm wichtig, aber auch enorm schwierig für Menschen mit ADHD ist ein guter Schlaf. Dabei erklären viele Menschen mit ADHD, dass sie ein Nachtmensch sind. Aber man muss rechtzeitig ins Bett und immer zum selben Zeitpunkt aufstehen. Aber das ist eines der schwierigen Dinge. Der Schlaf ist überhaupt unruhig und schwierig, also beschäftige ich mich oft auch damit, je nachdem, wie schwer die Auswirkungen für die individuelle Person sind.

Ein stressiges Umfeld ist auch absolut nicht hilfreich, aber es ist nicht so einfach, das zu vermeiden. Auch alles, mit dem man in den Medien konfrontiert wird. Deshalb rate ich auch immer, gegen den Abend hin abzubauen, sich die Nachrichten beispielsweise tagsüber anzusehen und am Abend etwas anderes zu tun. Versuchen Sie, nur ein- oder zweimal täglich Nachrichten zu sehen, denn die Wiederholung sorgt für Unruhe. Und so schaffen Sie gegen Abend mehr Ruhe, weil der Schlaf so wichtig ist.

Es kommt auch oft vor, dass jemand Jugendtraumen hinter sich hat, und bei jedem Menschen wirkt sich ein Trauma anders aus. Wenn man das Gefühl hat, das man es mit Traumen zu tun hat, arbeitet man am besten daran. Beispielsweise mit einem Psychologen, denn es gibt dafür Techniken, wie beispielsweise EMDR.

Ich mache selbst viel "Tapping", das ist eine App, "The Tapping Solution". Die funktioniert sehr gut. Es gibt auch Psychologen, die damit arbeiten. Man "tappt" auf bestimmten Punkten und kann damit einen bestimmten Stress "wegtappen". Auf diese Weise beschäftigt man sich sehr bewusst damit und kann seine leichteren Probleme bewältigen.